Dein Vermächtnis

Zwei Container, ein Leben,
nichts bleibt mehr zurück,
die Wohnung hallt einsam,
längst fern war das Glück.

In der Akte ein Haken,
das Klingelschild blank,
ein Stein ohne Blumen,
„Hier starb Unbekannt“.

Sag, war dies dein Schicksal,
du Mensch, vor mir im Boden,
hoffentlich gab es auch Gründe,
dein Leben zu loben.

Warst du ein Könner des Handwerks,
hast du Steine behauen,
in deiner Jugend verführt,
die allerheiligsten Frauen?

Sag, was war einst dein Wirken,
was war einst dein Streben,
warst du Flaschen und Drogen,
als Ausweg ergeben,
oder standest du stolz,
über all diesen Dingen,
und wolltest nur schlicht,
hier dein Ende zubringen.

Wieso blieb nur von dir,
dieser nichtige Stein,
sag, war dies so gewollt,
und verstarbst du allein?

Sehr ins Grübeln gebracht,
hat mich dein kleines Grab,
und die Frage „Was will ich?“,
ganz von selbst sich ergab.

Was will ich vermachen,
was soll einst verbleiben,
viele Kinder und Enkel,
viel Lachen und Weinen?

Soll man um mich trauern,
meine Texte verehren,
nach mir Straßen benennen,
und die Jugend belehren?

Schließlich gehe ich weiter,
und du hast es geschafft,
hast mir mit deinem Ende,
was von deinem Leben vermacht.

Ja, ich danke dir Fremder,
wo auch immer du bist,
und ich hoffe von Herzen,
dass dich jemand vermisst.

2 Gedanken zu “Dein Vermächtnis

  1. Liebender Verdenker

    ..weil die Engel mich vermissen
    Werde ich bald gehn
    Dann von innen oben sehn
    Wie Es hier weiter geht vergeht
    Auf das Neues Erneuertes
    Lichtvoll und in Demut hier entsteht

    Deiner stets gedacht gefühlt
    Ist Dir eine Wolke namentlich benannt
    Und ins Buch des Lebens
    Jeder Deiner Gedanken Willensblitze eingebannt

    Dankend
    Dir Joaquim von Herzen

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